Ein Samstag im Mai

16.05.09: VfL Rethwisch – TSV Trittau 3:6

Hallo AS, von neuen und alten Bekannten, geschnetzelten Würstchen, ausgebremsten Lokomotiven, imaginären Papierkügelchen, usw. Samstag, 15:30 Uhr: Ein kleiner, versprengter Haufen Trittauer Altsenioren (Holgi, Thommy, Marco und Elmar) trifft sich auf dem Parkplatz in Rethwisch. Schnacken wie üblich, aber ein bisschen mehr Anspannung ist doch zu spüren. Im Autoradio läuft die Bundesliga-Show, während aus den Umkleiden bereits scheinbar hochmotivierte Rethwisch-Oldies umgezogen auf den B-Platz strömen, um sich gründlich aufzuwärmen. Und, ist das nicht Piesch da oben bei der Umkleide? Also hin zu ihm. In der Kabine mussten wir ihn dann zunächst wieder aufbauen – zu lange hatte er neben den Gegnern stehen müssen und war schon fast selbst überzeugt, dass heute nur Rethwisch gewinnen kann. So irgendwann zwischen 15:45 und 15:55 Uhr: Eintreffen der restlichen Trittauer nach erfolgreich bestandener Stauprüfung auf der A1; kann man fahren, muss man aber nicht… Heiko S. hielt dann die ultimative Mannschaftsansprache, die dann wirklich jedem AS-Spieler die Überzeugung gab, dass nur wir hier heute gewinnen können: “Jungs, ich habe eine lecker gekühlte Kiste dabei, die gibt es aber nur bei einem Sieg!”. Mehr muss manchmal gar nicht gesagt werden. Umziehen, ab auf den B-Platz, der seinen Namen aber sowas von zu Recht trägt, dort ein wenig Schlaglochslalom und rüber auf den wunderbar großen und super gepflegten A-Platz. 15:57 Uhr: Lobo wird von einem Rethwischer erkannt: “Mensch Lobo, Dich habe ich ja schon lange nicht mehr in Fußballschuhen laufen sehen!“ Darauf, wie aus der Pistole geschossen, der Chor von Lobos Mannschaftskameraden: “Wir auch nicht !” Mobbing geht also auch schon vor dem Anpfiff… Zur Aufstellung: Wir mussten, da durch die nahe gelegene A1 mit extrem hohem Verkehrsaufkommen und den intensiven Sonnenschein von erhöhter Luftbelastung mit Feinstaub und Ozon auszugehen war, § GJ 55.7.99 berücksichtigen, der es nicht erlaubt, in solchen Fällen mit Lokomotiven aus den 50er-Jahren zu spielen. Also, “Micha” erstmal auf der Bank. Schon kurz nach dem Anpfiff zeigte sich, dass Rethwisch einige ganz passable Spieler in der Offensive und einen wirklich guten Defensivspieler auf dem Platz hatten, drumherum allerdings sich die Physis und Athletik der restlichen Rethwischer doch in engen Grenzen hielt. Genau das hatte als Erster auch Heiko erkannt, ließ mal kurz zwei Gegner stehen, um dann von der linken Torauslinie eiskalt zum 1:0 nach 5 Minuten zu vollstrecken. Starwars ist wohl im Laufe der vergangenen Woche klargeworden, dass er nicht mehr sooo viele Möglichkeiten hat, in dieser Saison sein Tor zu machen, also schnell mal mit nach vorne, um mit “Mach 4” den Ball in den linken Winkel zu schlenzen, so ähnlich ist es dann auch gekommen; 2:0 nach 8 Minuten. Zwei Minuten später hatte Mülli dann den Ball auf dem für lange Bälle zurzeit einzig verfügbaren linken Schlappen, Traumpass auf den Flügel, der so schnell war, dass ich mir sicher sein konnte, Lobo würde es nicht schaffen, sich mir in dieser Szene noch in den Weg zu stellen, also freie Bahn, 3:0 nach 10 Minuten. So, anschließend kollektives Zurückschalten um gefühlte 6 Gänge, der Gegner soll ja auch mal… Machte er dann auch. 3:1 nach 16 Minuten. Oh, könnte ja doch noch eng und anstrengend werden, dachte sich nicht nur Holgi B., der sich postwendend aufmachte, unser 3. Tor 1:1 zu kopieren und damit auf 4:1 erhöhte. Wieder alles gut, wieder etwas Larifari, wieder ein Gegentor, 4:2 kurz vor der Pause. Der Verkehrsstrom auf der A1 war zwischenzeitlich deutlich zurückgegangen und leichte Bewölkung aufgezogen, ein kurzer Anruf beim Bundesamt für Luftqualitätsüberwachung brachte Sicherheit, alle Grenzwerte in weiter Ferne, Lok Zapotek würde in der zweiten Halbzeit schnaufen dürfen. Halbzeitpause. In der Halbzeitpause wurde unter den unzähligen Zuschauern, trotz fast perfekter Tarnung (Lederkombi, Helm), ein, wie sich bald danach zeigte, Kurzzeit-Fußballtourist aus einem Trittauer Vorort gesichtet , der sich allerdings nur ein siegessicheres Lächeln von uns und 10 Minuten der zweiten Halbzeit antat, bevor er sichtlich bedient wieder abreiste. Denn in diesen ersten 10 Minuten der zweiten Halbzeit wurde unsere rechte Seite dann nicht nur, wie seit Beginn des Spiels, von Holgi B., sondern zusätzlich intensivst auch von “Micha, der Lok” beackert. Und der hatte sich den letzten Bericht vom großen Lorenzen zu Herzen genommen und daraus seine Schlüsse gezogen. Also, ganz einfach, dachte sich Piesch: Wenn man eine Flanke für Lobo so schlägt, dass er 4 Schritte laufen muss, zieht es ihn eh mit einer derartigen Gewalt gen Boden, dass die Flanke auf Kniehöhe dann perfekt als Kopfballvorlage für den sinkenden weißen Wal dient. Und so fiel dann auch mit außergewöhnlicher Präzision der beiden Akteure das 5:2 kurz nach Wiederanpfiff. Um Unbehagen hier gleich vorzubeugen: Ja, wir haben uns beim Gegner und dem Platzwart für den durch den Wal beim Eintauchen ins Grün entstandenen Krater entschuldigt. Micha hatte auch danach noch sichtlich Lust und Dampf, den er kurz darauf mit links (!!!) ins 6:2 umwandelte. Drops gelutscht, Bomber bedient und weg. Micha und Imzli anschließend noch mit zwei bis drei klassischen Torverweigerungen, der sehr souveräne und sympathische Schiri mit Erbarmen und Elfmeterpfiff gegen uns. 6:3. Godick hatte dann noch “einen harten Ritt” (O-Ton Mülli) nach einem Offensivausflug bis zur Torauslinie zurück in die eigenen Reihen, um sich dann doch noch mal gegen Capitano auswechseln zu lassen. Der zwischenzeitlich “nur für vorne” eingewechselte Diddel wurde kurz vor Spielende 150 Zentimeter vor dem Tor Opfer eines sofort danach wieder abgetauchten Papierkügelchens, und hatte so absolut keine realistische Chance, diesen Ball nicht über und neben das Tor zu setzen… Abpfiff. Ab in die Kabine, zur Erfrischung Heikos Versprechen in Angriff nehmen und BuLi-Ergebnisse hören. Dabei wurde Starwars und Hofe schlagartig und endgültig klar, dass sie an diesem Samstag wirklich so alles richtig gemacht hatten. Schnell einige SMS und Anrufe auf dem Friedhof in St.Ellingen getätigt und ungeduscht ab nach draußen, wo die Rethwischer schon Partybänke und -tische aufgebaut hatten und lecker Fleisch, Würstchen, Brote und Salate parat hatten. Und in dieser einen Hinsicht sind sie uns in Sachen Cleverness voraus: Da stand ganz locker ein Rethwischer neben dem Grillmeister und kassierte munter ab. Das minderte den kulinarischen Genuss aber nicht wirklich. So saß man denn also gemütlich bei bestem Wetter und lecker Speis und Trank beisammen; der Eine oder Andere vertröstete die Daheimgebliebenen auf später, wieder andere philosophierten u.a. über plötzlich demnächst nicht mehr passende Haustürschlüssel, man bekam zur Diskussion passendes Fingerfood gereicht und das Bier wurde auch nicht knapp. Der Flachs blühte (“Übrigens, Mülli, ich habe getroffen! Ich auch, ich auch, ich auch, ich auch“) und die Zeit verstrich. Als ich diese äußerst amüsante Runde dann gegen 20 Uhr verließ, war u.a. noch nicht abschließend geklärt, ob man in dem Auto von Starwars mit 6 oder 7 Leuten fahren kann, wieviele in den Kofferraum passen und was ein Großraumtaxi von Rethwisch nach Trittau kostet.

Samstagsausflügler waren: Marco, Nugget, Hoddel, Starwars, Hofe, Diddel, Godick, Thommy, Mülli, Holgi, Heiko, Lobo, Gürgel, El Mar und Piesch. Support by Nuggets Nachwuchs.

© El Mar


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