Max Johnsen beendet seine Karriere: Ein paar Worte zum Abschied

Der langjährige Kapitän des TSV Trittau geht in den Fußballruhestand. Zwei enge Weggefährten blicken dazu auf ihre bisherige gemeinsame Zeit mit Max zurück.

Trittau. Wenn Klaus Voss über Max Johnsen spricht, fällt es ihm schwer, ohne Superlative auszukommen. „Max ist wirklich ein Weltklassetyp“, sagt der langjährige Trainer, den beim TSV Trittau alle nur „Bauchi“ nennen, bevor er über seinen früheren Spieler ausführt. „Bauchi“ weiß, wovon er redet, denn er hat Max lange Zeit begleitet. Mehr als 15 Jahre ist es her, dass er ihn in der U17 des Witzhaver SV erstmals spielen sah: „Da war mir klar: Das wird mal einer!“, erzählt er. Was im Nachhinein ganz logisch klingt, war damals nicht unbedingt absehbar – außer man hatte ein Auge wie „Bauchi“.

Max Johnsen hört auf:  „Seine Technik war schon damals überragend“

Im Jugendbereich war Johnsen häufig nur Ersatzspieler. „Er war körperlich zu schwach“, sagt „Bauchi“ und fügt unweigerlich an: „Aber seine Technik war schon damals überragend.“ Zur A-Jugend lotste er den Mittelfeldakteur nach Trittau, wo der junge Max zunächst kaum jemanden kannte. „Er war sehr schüchtern, was auch daran lag, dass er einen Kopf kleiner war als alle anderen“, erinnert sich sein damaliger Mitspieler Bastian Schmechel. Die beiden bauten von dort an eine innige Freundschaft zueinander auf. Warum sie sich so gut verstanden? Dazu hält sich Schmechel bedeckt, verrät aber: „Bevor Max nach Trittau kam, mochte er kein Bier. Das hat sich dann geändert.“

Alles im Blick: Max Johnsen im Aufstiegsspiel gegen den Lübecker SC II 2019.

Zum Übergang in den Herrenbereich war der Linksfuß zunächst für die zweite Mannschaft vorgesehen. Dort konnte er sich der Unterstützung von „Bauchi“, der ihn nach dem Training häufig nach Hause fuhr, sicher sein: „Als die Saison losging, habe ich zu meinem Co-Trainer Armin Müller gesagt: Der spielt immer!“ Max blühte auf – auch außerhalb des Fußballplatzes: „Er wurde ein Partytyp, also im positiven Sinne“, sagt „Bauchi“. Unter Trainer Carsten Holst debütierte er schließlich in der 1. Herren.

Max bewies seine Qualitäten auch in der Hamburger Landesliga

Nach der Saison 2013/14 wagte der Standardexperte den Schritt zum ambitionierten Landesligisten FC Voran Ohe, wo er später auf die langjährigen Trittauer Marcel Anton und Niko Prehn traf. Ein Schuss aus der zweiten Reihe, ein Flugball aus dem Fußgelenk, der Pass in die Schnittstelle – Max bewies, dass er mit seinen Qualitäten auch auf hohem Amateurniveau ein Unterschiedsspieler sein konnte. Zugetraut hatte „Bauchi“ ihm das von Beginn an: „Er hatte sich in Trittau enorm entwickelt.“

Wenn man ihn beschreiben möchte, ist das Fußballerische aber eigentlich nur nebensächlich. Max mochten und mögen alle: „Er geht offen auf die Leute zu und hat immer einen lockeren Spruch drauf. Deswegen wird er von allen geschätzt“, sagt Schmechel. „Für ihn macht es keinen Unterschied, ob jemand in der 1. Herren oder in der Dritten spielt. Er behandelt alle gleich“, ergänzt „Bauchi“.

Nach vier Jahren in Ohe kehrte Max nach Trittau zurück 

Im Sommer 2018 kehrte Max nach Trittau zurück, um beim Neustart in der Kreisklasse A zu helfen. Es ist beispielhaft für seine Beliebtheit, dass der FC Voran Ohe und der TSV Trittau ihm zusammen zu seinem 30. Geburtstag gratulierten. Bei einem Testspiel im Februar 2020 – das Geburtstagskind konnte nicht vor Ort sein – machten die Teams ein gemeinsames Mannschaftsfoto für ihn. 

Grüße für das Geburtstagskind: Voran Ohe und der TSV gratulieren Max zum 30. Ehrentag.

Sportlich war seine zweite TSV-Zeit, in der er unter Matthias Räck spielte, von großem Erfolg geprägt. Nach zwei Aufstiegen beendete das Team die Verbandsligasaison 2022/23 auf einem herausragenden dritten Tabellenplatz. Auch beim Saisonfinale am 21. Mai führte er die Mannschaft als Kapitän aufs Feld. Der 3:2-Sieg beim SV Azadi Lübeck sollte das letzte Spiel seiner Laufbahn gewesen sein.

Der Kapitän geht von Bord: Familie statt Fußball ist jetzt angesagt

Fußball – so viel muss gesagt sein – hat für Max an Bedeutung verloren. Und das aus gutem Grund: Aus dem schüchterten Jungen ist ein Ehemann und Vater geworden – und aus dem ehemaligen Mitspieler ein Trauzeuge: „Er ist wirklich ein vernünftiger Familienvater. Wenn wir mal zum HSV fahren, kann es aber sein, dass er mal einen Rückfall in alte Zeiten hat“, sagt Schmechel lachend.

Gelungener Abschied: Bei seinem letzten Heimspiel für den TSV Trittau erzielte Max ein Tor.

„Ich habe immer an ihn geglaubt“, betont „Bauchi“, der sich wünschen würde, dass Max irgendwann noch mal für die 2. Herren aufläuft. Oder vielleicht sogar für die Alten Herren? Bastian Schmechel macht ein Angebot: „Max, ich wäre dabei!“

Bild: Max Johnsen als Herren-Debütant 2007 (l.) und nach seinem letzten Heimspiel für den TSV.


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