Auf Initiative der „Roter Stern Kickers 05“ aus Ahrensburg ging gestern ein „Offener Brief“ zur Planung der restlichen Saison 2020/2021 an das Präsidium des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes. Dieser Brief wurde von den Vereinen FC Ahrensburg, JuS Fischbek, Roter Stern Kickern, SSV Jersbek, Vfl Rethwisch und uns unterzeichnet. Im Vorfeld gab es 2 Videokonferenzen mit unseren Jugend- und Herren Trainern, mit denen besprochen wurde, wie in deren Bereichen über eine Fortsetzung der Saison 2020/2021 gedacht wird. Als Ergebnis aus den beiden Videokonferenzen haben unsere Obmänner entschieden den Brief auch zu unterzeichnen.
Der offene Brief
Nachfolgen der Brief in unveränderter Form. Wem das an einigen Stellen wegen dieser ganzen Gendersternchen zu anstrengend zu lesen ist, dem sei das Plugin „Binnen-I be gone“ ans Herz gelegt. Das macht Texte wieder leserlich (für Chrome, für Firefox).
Nachfolgend auch die Antwort des SHFV vom 12. Februar auf den offenen Brief.
Antwort des SHFV auf den offenen Brief der Vereine Roter Stern Kickers 05, FC Ahrensburg, JuS Fischbek, SSV Jersbek, TSV Trittau, VfL Rethwisch und SSV Großensee
12. Februar 2021
Liebe Sportfreund*innen,
wie angekündigt möchten wir mit diesem Schreiben auf die in eurem offenen Brief angesprochenen Punkte eingehen und sind zuversichtlich, damit die Haltung des Verbandes für euch nachvollziehbarer zu machen.
Es ist völlig unstreitig, dass die Gesundheit der Menschen wichtiger ist als jeder Wettbewerb. Alle bisherigen Entscheidungen des SHFV-Präsidiums waren von dieser Haltung getragen, angefangen mit der Entscheidung, im März 2020 als erster der 21 Landesverbände den Spielbetrieb komplett einzustellen. Die Gesundheit aller am Spielbetrieb beteiligten Personen hatte und hat weiterhin oberste Priorität. Alle denkbaren und diskutierten Modelle zum Wiedereinstieg in den Spielbetrieb haben als Voraussetzung, dass der Wiedereinstieg unzweifelhaft gesundheitlich vertretbar ist.
Maßgeblich hierfür ist und bleibt die behördliche Verfügungslage.
Als der Spielbetrieb im Herbst 2020 unter Auflagen fortgesetzt wurde, hat das SHFV-Präsidium Möglichkeiten geschaffen, dass Mannschaften, in denen Unsicherheiten/Bedenken oder konkrete Infektions-Verdachtsfälle vorlagen, ohne sportliche oder finanzielle Nachteile ihre Spiele verlegen konnten. Auch bei einem erneuten Wiedereinstieg wird kein Verein einen Nachteil erleiden, wenn er wegen gesundheitlicher Bedenken nicht antreten möchte. Wir betonen an dieser Stelle nochmals, dass ein Wiedereinstieg in den Spielbetrieb ohnehin erst bei einer entsprechenden behördlichen Verfügungslage erfolgt – also dann, wenn die von Experten beratene Politik dies als gesundheitlich vertretbar einstuft.
Es ist keinesfalls so, dass der SHFV auf eine Durchführung der Saison 2020/21 im bis zur Unterbrechung praktizierten Modus beharrt. In dem Schreiben an die schleswig-holsteinischen
Vereine vom 23.01.2021 haben wir darauf hingewiesen, dass wir zwar eine sportliche Beendigung der Saison mit einem wertungsfähigen Ergebnis anstreben, haben aber gleichzeitig deutlich gemacht, dass es ganz wesentlich vom Zeitpunkt eines möglichen Wiedereinstiegs abhängt, ob und in welcher Form der Pflichtspielbetrieb der laufenden Saison tatsächlich fortgesetzt werden kann. Die Möglichkeit alternativer Modelle – ein solches stellt beispielsweise euer Vorschlag von Testspielrunden dar – haben wir in dem Schreiben ebenfalls erwähnt. Auch die Einstellung des
Spielbetriebs der Saison 2020/21 haben wir nicht ausgeschlossen und tun dies auch weiterhin nicht.
Solange es allerdings noch Möglichkeiten gibt, unter gesundheitlich und terminlich vertretbaren Bedingungen zu einem wertungsfähigen Ergebnis zu kommen, sollte diese Option nicht verfrüht
ausgeschlossen werden – hier haben wir in Schleswig-Holstein aufgrund der zu Saisonbeginn reduzierten Staffelgrößen im Herrenbereich (z.B. 12er-Staffeln statt 16er-/18er-Staffeln) einen Vorteil gegenüber anderen Landesverbänden bei der Terminplanung. Den Pflichtspielbetrieb nicht verfrüht für beendet zu erklären entspricht übrigens auch dem Wunsch vieler Vereine, die insbesondere nach den Entscheidungen des Hamburger Fußball-Verbandes an uns herangetreten sind.
Die Entscheidung über die Art und Weise des Wiedereinstiegs in den Spielbetrieb (unter der Voraussetzung der entsprechenden Verfügungslage) trifft das SHFV-Präsidium. Im SHFV-Präsidium vertreten, analog zu Abgeordneten in der Politik, die von den jeweiligen Vereinen eines Kreisfußballverbandes gewählten KFV-Vorsitzenden die Interessen ihrer Vereine. Die Vorsitzenden der Kreisfußballverbände haben im SHFV-Präsidium, dem auch die Vorsitzenden der SHFV-Ausschüsse und weitere Gremienmitglieder angehören, die Stimmenmehrheit. In dieser repräsentativ-demokratischen Struktur ist sichergestellt, dass die Interessen der Vereine bei den Entscheidungen des SHFV-Präsidiums die gewichtigste Rolle spielen. Daher können wir euch nur ermutigen, in solchen Fragen den Dialog mit eurem Kreisvorsitzenden zu suchen – aber auch die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter des SHFV stehen euch selbstverständlich gerne als Ansprechpartner zur Verfügung.
Ebenso seid ihr eingeladen, an den Videokonferenzen zu der Thematik der Wiederaufnahme des Spiel- und Trainingsbetriebs teilzunehmen, die wir in den nächsten Wochen durchführen wollen.
Weitere Informationen dazu werden wir euch über das E-Postfach zukommen lassen. Wir würden uns freuen, euch dort zu sehen und bleiben auch in der Zeit bis dahin gerne mit euch im Austausch.
Mit herzlichen Grüßen – und bleibt gesund!
Sabine Mammitzsch – Dr. Tim Cassel/Tobias Kruse
Vizepräsidentin Spielbetrieb des SHFV – Geschäftsführer des SHFV