16.6 – 20.6.
Freitag Katja und Anika frühstücken während ich das Marschgepäck für die Hannovertour packe. TSV Hopo Fahne in eine Tasche und die HoPiHaLiDo`s dazu. Die beiden wieder zur Schule und Arbeit. Genauso wie heute vor einer Woche, wenn das kein gutes Vorzeichen ist. 10:00 Uhr hatten wir als Abfahrtstermin abgemacht. Nachdem Lobo um 10:10 Uhr da ist, geht’s los. Arne fährt(ob er weiss auf was er sich da eingelassen hat?). Gürgel ist ebenso als Fanbeobachter mit dabei. Starwars hat zufällig auch eine Karte für dieses Spiel. Hippi ist nicht da. Kurz vor halb Elf laden wir Eygor ein. Darauf das 1. Bier. Als wir Hasen in Harburg abholen haben schon alle die Lampen an.
Auf der A1 Richtung Hannover geht die Autoparty los. Volle Lautstärke Lotto King Karl und Udos Reeperbahn. Nach Spliff und City mit am Fenster kommt „was wollen wir trinken“ und die Stimmung geht gen null, weil plötzlich völlig unerwartet das Bier alle ist. Das war blauäugig von uns nur eine Kiste mitzunehmen. Jetzt wird die Tanke reich gemacht. Weiterhin volle Lautstärke bis Hannover. Jetzt ist es erst mittags und wir beerdigen schon Konny. Man, man, man was für eine Party. Eigentlich schon genug für heute erlebt! Zur Akklimatisierung in Niedersachsen setzen wir uns in die 1. Kneipe und probieren Gilde. Na ja, das kann ja was werden. Die Stadt wimmelt, alles voll mit Mexikanern. Die grün, wir blau trotz unserer roten Angola Trikots.
Mit eben diesem gehe ich bei MC rein und bestelle einen Burger mit Gnu und Antilopenfleisch wie bei uns in Afrika. Die überforderte Mitarbeiterin (des Monats?) holt den Scheff, der mir in gebrochenen Englisch erklärt, dass es in Europa nur Rinderburger gibt. Egal, erst mal was essen. Jetzt wird es Zeit auf der Fanmeile anzukommen. Argentinien – Serbien M. beginnt gleich. Als das 1:0 fällt, merken wir das wir auf der falschen Party sind. Das ist eine Mexiko Fete hier, mit dem entsprechenden Bier. Das richtige Fest ist schräg gegenüber und wir treffen beim 3:0 ein. Erst mal Guido ob seines Geheimtipps per Handy bepöbeln. Zum Ende 6:0 Hammerhart. Der Weg zum Stadion ist unbeschreiblich. Mexikaner mit Zorro- und Catchermasken, einige als Inkas verkleidet. Atahualpa ist auch dabei.
Wieder andere schlafen in irgendwelchen Vorgärten mit dem Sombrero im Gesicht. Vorm Stadion auch alles voll mit Mexikanern. Wollen Karten kaufen. Bieten bis zu EUR 500,-. Auf Nachfrage erzählen uns einige, dass sie 6.000,- Dollar für Flug, Hotel und Tickets in Mexiko bezahlt haben. Nur leider war der Reiseleiter in Frankfurt verschwunden. Die jetzt also hier ohne Hotel und Tickets. Arme Kerle. Aber Geld scheinen die alle zu haben. Immer dreistere Angebote für die Karten. Plötzlich eine Hand von hinten! Ich drehe mich um und der Reporter vom Live Fussisender aus Mexiko fragt ob ich zur Verfügung stehe. Nach meinem perfekten „Si“ noch hier und da ein bisschen Puder, der Scheinwerfer geht an und los geht es mit meinem ersten Liveinterview im Mexikanischen Fernsehen. Mülli gleich hinterher. Holland –Elfenbeinküste gucken wir direkt vorm Stadion in einem Biergarten auf Grossbildleinwand. Total trockene Kehle vom Fernsehauftritt. Da schadet auch kein Becks Gold denke ich. Erst mal Flüssigkeitsverlust ausgleichen. Schon wieder eine Hand von hinten. Dieses Mal eine dpa Pressetante. Sie zeigt mir nett Ihren Presseausweis und sieht zudem noch hübsch aus. Sie zückt Ihren Stenoblock und notiert meine Antworten. Sehr erstaunt ist sie als ich meine afrikanische Vergangenheit in Namibia und Angola schildere. Deswegen ja auch mein Angola Trikot. Zumindest verkneife ich mir die Geschichte, wo ich als kleiner Junge unserem Hauslöwen einen kleinen Haps aus meiner linken Hand anbieten wollte. Die 2:0 Führung für Holland bekomme ich nur halb mit. Die fragt und fragt. Gürgel bringt Bier. Endlich fertig, bin mal gespannt welche Zeitung diese Story druckt. Ernenne nun spontan Lobo als meinen Mediendirektor. So bin ich nun meine Sorgen los und habe nun Zeit die Elfenbeinküste anzufeuern. Der gesamte Biergarten steht hinter diesem Team und hofft noch, zumindest auf den Ausgleich. Noch 2,3 Becks und ab ins Stadion. Ist das ein Fussballspiel? Angola mit Libero lässt nichts anbrennen und ermauert sich das 0:0 ohne eigenen Torschuss. Mexiko fällt nichts ein.
Ich bedaure die Mex, die 500,- und mehr draussen auf dem Schwarzmarkt bezahlt haben für diesen Kick. Die sind aber froh dabei gewesen zu sein. Zumal auch noch in dem Stadion, wo sie ein Jahr zuvor die Brasis beim Confed Cup 1:0 fertig gemacht haben. Treffen nach dem Spiel Gürgel und Lobo im Biergarten wieder. Wie erwartet: » rien ne va plus « !! Hasen nicht weit davon entfernt. Arne mit Cola. Jetzt noch mal richtig Durst löschen. Gürgel geht los, Bier holen. Wo bleibt der? Ausschwärmen und suchen. Ah, da steht er mit den Pullen. 5 Meter von unserem Stehtisch entfernt konnte er nicht weiter. Weg nicht mehr gefunden!
Der Weg zurück in Richtung Auto gestaltet sich schwierig. Die Fussgängerzone ist überfüllt mit Menschenmassen. Jetzt bemerken wir unseren bisher grössten Fehler. Wir hätten ein Hotel klarmachen müssen. Wir können die doch nicht hier die Party alleine feiern lassen. Nach unzähligen Pausen erreichen wir schon mal den Hauptbahnhof. Die Wandelhalle ist ein riesiger Schlafsaal. Überall pennen Mexikaner auf Decken oder Lumas. Kurz noch was essen und Bier holen für die Rückfahrt. Nachdem wir dann den verschollenen Lobo (verlaufen!) nach halbstündiger Suche wiedergefunden haben, rein ins Taxi zum Auto.
Die Rückfahrt ist wie die Hinfahrt mit voller Lautstärke. Jetzt kommt auch noch Radar Love, Passenger etc. ins Spiel. Vor lauter Party kann niemand pennen. Bier reicht gerade noch. Als wir Hasen in Neugraben abladen beginnen wir erneut mit der Kramer Beerdigung. Unglaublich was heute geht. Ankunft in Trittau, noch ein Feierabendbier mit Gürgel, Starwars, Mülli und Lobo. Um 4:30 Uhr falle ich ins Bett. (Bericht beruht wahrscheinlich nicht auf Vollständigkeit)