Freitag.. haben wir im Prinzip so wie gestern verbracht. Nur das Bellini und Schauhaus haben wir heute nicht auf dem Programm. Schnell noch die Karten für die Finalspiele aus dem Ticketcenter holen. Schade, kein Waffengeschäft in der Nähe. Wenn uns jetzt jemand überfällt muss Mülli seinen Arsch hinhalten. Das Fernsehgucken teilen wir wieder gerecht auf. Die Konferenz Ukraine – Tunesien 1:0 und Saudis – Spanien 0:1 im Hundertwasser, Schweiz – Südkorea 2:0 und Togo – Frankreich im Kildare ( kann auch sein, das es umgekehrt war, im nachhinein ziemlich verworren das Ganze – nein, nicht die Ergebnisse, die Kneipen -) Zwischen den Spielen einen kurzen Abstecher auf das Fan Fest.
Eygor und Hasen betrügen Mülli und mich beim Tischkicker (2:3). Klinsi kommt zufällig vorbei und lässt sich mit uns fotografieren. Schade für Arne das er gerade mal nicht da ist! Abends dann wieder in der 1. Reihe beim Schaulaufen. Komme mit einigen Argentiniern ins Gespräch. Die haben TST 7 für die Gauchos. Auf Nachfrage können sie keine Preise nennen. Haben sie von ihren Eltern geschenkt bekommen, inklusive Mietwagen. Haben aber keinen Reiseführer. Sonst hätten sie in Hamburg wohl die Reeperbahn besucht. Peinlich, peinlich. Auf mein Anraten hin, wollen die nun noch einmal nach Hamburg zurück. Animiert hat sie sicherlich mein Tipp, dass es in der Herbertstrasse „for free“ ist. Hoffentlich laufen die mir nicht noch mal über den Weg. Kurz vor dem Schlafengehen nimmt jeder noch schön einen Snack bei Mc. Heute ging es nur bis 2:00 Uhr. Müssen morgen ja topfit sein und die Möbelhersteller kaltstellen.
Samstag Wieder schön Frühstück im Spizz. Nein, erst mal kein Bier ( oder doch? Das erinnere ich nicht mehr genau), erst mal Kultur machen. Kurz das Denkmal vom ehemaligen Bürgermeister Gördeler anschauen. Hätten damals doch bloss mehr den Mund aufgemacht.. Dann zu Fuss weiter, an der Mädler-Passage vorbei, stehen wir plötzlich vor dem Gewandhaus. Im Krieg zerstört, Anfang der Achtziger wieder von der DDR aufgebaut. Hässlicher Klotz. Die Oper gegenüber wird von den Aufbauten des Fan Festes etwas überdeckt. Die ganze Stadt ist voll mit Mexikanern. Alles grün wie schon in Hannover. Das kann heute Abend ja was werden! Nun sitzen wir im Taxi auf dem Weg zum Völkerschlacht Denkmal. 94 Meter hoch, nur Beton. Imposant! Der typische alte deutsche Grössenwahn. Aus anderen Augen hat das Ding aber was. Oben wäre noch Platz für die Hopo-Fahne! Nach unzähligen Treppenstufen werden wir mit einem gigantischen Ausblick belohnt. Runter geht natürlich schneller, zumal aus dem Biergarten gegenüber Biergeruch herüberströmt. Nach dem Päusken nun volle Konzentration auf das Spiel gegen die Schweden. Unsere Plätze im Hundertwasser sind leider weg. Das Fan Fest ist schon seit Mittag wegen Überfüllung geschlossen. Ganz ruhig, ohne Panik, gehen wir nun besonnen das Problem der Fernseherfindung an. Eygor und ich haben Glück. Um 15:00 Uhr finden wir eine Kneipe mit Leinwand. Wir haben Plätze in der 1. Reihe. Per Handy lotsen wir die anderen hierher.
Auf Nachfrage sagt der Wirt das es keinen Namen für diesen Schuppen gibt. Hat er nur für die WM angemietet um Kohle zu machen. Name also WM Bar.
Alle da, gibt leckeres kaltes Flaschenbier. Inzwischen ist es hier so voll, dass niemand umfallen kann. Poldis frühe Tore bringen den Laden zum kochen. Geiles Spiel in super Atmosphäre, hier geht die Party ab. Was für ein überzeugender Sieg. Wer hätte das noch vor 3 Wochen gedacht! Noch einen Augenblick im Hundertwasser reinschauen und schon geht’s weiter mit Argentinien – Mexiko im Kildare. Anita ist noch immer krank. Das gibt eine Anzeige an Günther Mast. Draussen ist alles besetzt und wir beginnen drinnen zu gucken. Merkwürdig, dass unsere Körper keine Flüssigkeit mehr aufnehmen können. Nichts schmeckt mehr. Zur Verlängerung sitzen wir dann alle draussen. Gucken ist kein Problem da die Fernseherdichte in der Barfussgasse enorm ist. Ungefähr alle 5 Meter ein Bildschirm oder eine Leinwand. Trotz spannendem Spiel gehen die meisten Blicke doch zu den vorbeigehenden Leipzigerinnen. 2:1, also Argentinien. Auch machbar! Unser letzter Abend in Leipzig. Wehmütig machen wir uns auf den Weg ins Hotel. Hier und da liegen Mexikaner in Hauseingängen und pennen. Arme Kerle, hatten wir ja auch schon in Hannover erlebt. Beim Mc sind wir dann doch bass erstaunt. Die Mexikaner haben den Laden hingerichtet. Überall Müll! Manche benutzen diesen als Bettdecke. 3:30 Uhr Augen zu.